güllaç

Es gibt zwei traditionelle türkische Desserts, die auf den Tischen der Sultane im osmanischen Reich besonders geschätzt wurden. Man kennt zwar eine Menge Köstlichkeiten, die in der Palastküche vorkommen, doch diesen beiden hat man einen besonderen Wert zugewiesen. Sie werden heutzutage mehr oder weniger immer noch zubereitet, wobei AŞURE auf jeden Fall mehr bekannt ist als das GÜLLAÇ.
Das Aşure wird jedes Jahr zu einem bestimmten Tag zubereitet und traditionsgebunden erhalten jeweils 7 Nachbarn eine volle Schüssel dieses Desserts. Die Nachbarn bringen die Schüsseln, entweder leer und nicht gewaschen (soll noch mehr Fruchtbarkeit in die Küche bringen) oder gefüllt ebenfalls mit Aşure oder anderen Süßigkeiten zurück, die sie parat haben. Dieses Jahr habe ich auch vor Aşure zu kochen, doch wo finde ich 7 Nachbarn, die Aşure essen würden? In dem Gebäude, in dem ich wohne, kenne ich nicht mal meinen Nebenbewohner :)
Güllaç ist etwas Besonderes, das man überwiegend nur im Fastenmonat Ramadan zu Gesicht bekommt. Die dünnen Blätter, die aus Speisestärke und Wasser hergestellt werden, sind in den restlichen Monaten des Jahres kaum zu finden. Das Dessert wird durch Einweichen der Blätter mit warmer Milch zubereitet. Es ist sehr leicht zu verdauen und hat einen angenehm süßen, milchigen Geschmack, der einem nach dem Fasten besonders gut tut.

Ich esse sehr gerne Güllaç, besonders wenn meine Mutter es zubereitet hat. Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal und nach dem Rezept meiner Mutter gemacht, das etwa ein Grundrezept darstellt. Man kann Güllaç auch mit geriebenen Äpfeln, Rosenwasser, unterschiedlichen Nüssen, Pudding, usw. zubereiten. Da wir uns momentan im Ramadan befinden, ist in der Türkei viel Güllac zu finden. Ich bin schon neugierig, was die türkischen Foodblogger mit Güllac machen werden:)

für 2 Personen

– 300-400ml. Milch
– Mark einer halben Vanilleschote
– 1,5 El Zucker
– 1,5-2 Güllac-Blätter
– eine handvoll Walnuss
– Granatapfelkörner zum Verzieren

1- Das Mark der Vanillaschote herauskratzen und die Milch aufkochen. Vom Herd nehmen, den Zucker hinzufügen und rühren bis der Zucker geschmolzen ist.
2- Die Blätter so teilen, dass der Boden einer passenden Form bedeckt wird. Löffelweise mit der warmen Milch begiessen, bis die Blätter weich werden. Jede Schicht mit Milch befeuchten und auf jede zweite Schicht etwas grob gehackte Walnuss verteilen. Die oberste Schicht ebenfalls und reichlich mit Milch begiessen und abschließend mit Granatapfelkörnern verzieren. Bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.

Güllac hält leider nicht so lange. Es sollte lieber am selben Tag noch verspeist werden. Die trockenen Blätter halten jedoch gut verpackt ca. 2 Jahre.

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