schokoladen-zucchini kuchen

July 13th, 2008

Einige Zeit lang, wohl vor ein paar Jahren, war der “chocolate&zucchini cake” ein ganz großer Hit und man konnte ihn in etlichen Blogs treffen. Damals hatte er fast eine Welle ausgelöst wie z. B. das no-knead bread oder macarons.

Es gibt unendlich viele Rezepten im Netz, doch beim Vergleichen stellt man leicht fest, dass sie sich nur fünkchenweise voneinander unterscheiden. Deswegen habe ich ein eigenes Rezept kombiniert, das in der Regel viel weniger Zucker, nur Öl und zusätzlich Joghurt enthält. Wie jeder unproblematische Kuchen, kann man auch hier nichts falsch machen. 50 gr. weniger Mehl oder 50 gr. mehr Milch, zusätzliche Gewürze oder Zucker würden keine großen Probleme verursachen. Wenn ihr das Öl durch Butter ersetzen wollt, dann gilt allgemein die Gleichung:  80ml. Öl –> 100 gr. Butter (so steht es auf jeden Fall auf einer Ölflasche).

Update, 30.07.2008: Liebe Ulrike von Küchenlatein erklärte mir bei Gelegenheit das Verhältnis zwischen Öl und Butter etwas genauer, die ich hier gerne zitiere “… wollte ich dir nur bestätigen, dass die Rechnung 80 ml = 100 g Butter im Prinzip richtig ist. Butter enthält 82 % Fett, 16 % Wasser und der Rest sind Eiweiß und Mineralstoffe. Im Prinzip nur deshalb weil 80 ml Öl nicht unbedingt 80 g entsprechen,… ”

  • 100 ml. Rapsöl + 50 ml. Olivenöl
  • 120 gr. Zucker
  • 1 Packung Vanillinzucker
  • 3 Eier
  • 60 ml. Milch + 60 ml. Joghurt
  • 1/2 Packung Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • ca. 225 gr. Mehl
  • ca. 50 gr. Kakao
  • eine große Zucchini, geraspelt
  1. Öl, Zucker, Vanillinzucker, Eier, Milch und Yogurt mit dem Schneebesen schlagen.
  2. Mehl, Kakao, Backpulver, Natron mischen und unter die Eiermischung rühren.
  3. Die geraspelte Zucchini unterheben.
  4. Bei 175° C ca. 50 min. backen.
  5. Abkühlen lassen und nach Wunsch mit Schokolade überziehen (wobei ich denke, ein Überzug aus Bitterschokolade gibt den Kuchen einen willkommenen Kick).

Zu diesem saftigen Kuchen passen leicht geschlagene Sahne, Vanilleeis oder Himbeeren. Nach meinem Empfinden hat er am zweiten Tag noch besser geschmeckt.

digestive biscuits

April 26th, 2008

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Meine Schwester und ich haben lange Zeit nach einem Rezept gesucht, das ungefähr wie das hier schmecken sollte. Ich probierte hier und da einige Rezepte aus, aber sie hatten nicht das Ergebnis gebracht was ich wollte und ich dachte es würde in den Rezepten irgendetwas fehlen. Anscheinend hatte damals gar nichts gefehlt, ganz im Gegenteil, ich hatte einfach zu viele Zutaten verwendet, die überflüssig waren. Vor etwa ein paar Monaten habe ich im Fernsehen Gary Rhodes geguckt und das Rezept von “digestive biscuits” notiert. Mit kleinen Änderungen wurde es genau das, wonach ich lange Zeit gesucht hatte. Für mein Empfinden waren sie sogar viel besser als die besagten Kekse.

  • 100 gr. Vollkornmehl
  • 50 gr. grob gemahlene kernige Multikornflocken
  • 50 gr. Haferkleie
  • 25 gr. Rohrzucker
  • 1 TL Backpulver
  • 100 gr. Butter
  • 1-2 EL Milch
  • ca. 100 gr. Vollmilchschokolade
  1. Vollkornmehl, gemahlene Flocken, Kleie und Zucker mischen. Mehl und Butter mit den Fingern krümelig verreiben. Die Milch dazugeben und rasch zu einem Teig verkneten.
  2. Den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie 0,5 cm dick aufrollen. Mit einem runden Keksausstecher Scheiben ausstechen und im vorgeheizten Backofen bei 200° C ca. 15. min. backen.
  3. Mit geschmolzener Schokolade bestreichen.

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Im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter aufbewahrt, schmecken die Kekse übrigens wesentlich besser. Mittlerweile sind sie unsere absolute Favoriten geworden und werden bei vielen Gelegenheiten gebacken.

weissbrot mit kichererbsenhefe

March 22nd, 2008

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Kichererbsenhefe bedarf Wärme und viel, sehr viel Geduld. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Hefe nicht klappt, ist sehr groß und insbesondere im Winter oder an kalten Orten muss man besondere Maßnahmen treffen um die Wärme konstant zu halten. Eine zweite Macke dieser Hefe ist der Geruch. Sie stinkt dermassen, dass der Gestank kaum auszuhalten ist. Doch kein Angst, nach dem Backen ist davon kaum noch etwas wahrzunehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch mit Lorbeerblätter, Zimt oder Nelken nachhelfen. Ich habe dieses traditionelle Brot vor zwei Jahren bei Sibel entdeckt. Doch damals konnte ich keine nennenswerte Erfolge erzielen. Neulich kam mir einen Zeitungsartikel entgegen, in dem man lang und breit wieder von dieser Hefe berichtet. Inspiriert von diesem Artikel und mit Sibel’s Anleitung habe ich einen neuen Versuch gestartet.

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  • 1 Flasche mit 1 Liter Fassungsvermögen
  • 100 gr. Kichererbsen
  • ¼ TL Salz
  • ½ TL Zucker
  • 500 ml. heißes Wasser. Das Wasser soll nicht kochend sein, es muss aber so heiss sein, dass man die Hand gerade noch darin halten kann, ohne verbrüht zu werden.
  1. Kichererbsen in einem Mörser so zerstampfen, dass sie sich in 4-5 Stücke teilen.
  2. Kichererbsen, Salz, Zucker und Wasser in die Flasche geben und fest zuschliessen.
  3. Die Flasche mit Alufolie umwickeln und in ein Paar Wollsocken stecken (oder mit etwas umwickeln, das die Flasche warm halten kann). Die Flasche in eine Tüte stecken, auf die Heizung stellen und 24 Std. ruhen lassen.
  4. Am Ende der 24 Std. müssten sich in der Flasche eine Menge Gase und eine etwa 2 cm hohe Schaumkrone gebildet haben. Wenn diese Anzeigen da sind, kann man die Flasche öffnen. Doch Vorsicht! Das Gas schiesst wortwörtlich heraus und das Wasser schäumt noch mehr, als wenn man eine Colaflasche geschüttelt hätte. Und es wird stinken!
  5. Das Wasser absieben und die Reste wegschmeissen (Hier habe ich aufgehört zu atmen und alles sofort nach draussen in den Müllcontanier gebracht. Etwas später habe ich erfahren, dass die Kichererbsenreste für einige Rezepte auch püriert und mit in den Brotteig verarbeitet werden können).
  6. 400 ml Wasser, ca. 600 gr. Mehl und 1 TL Salz zu einem Teig verkneten bis der Teig sich weich und seidig anfühlt.
  7. Gehen lassen: Wir brauchen wieder einen ganz warmen Platz, um den Teig ruhen zu lassen (es kann lange dauern bis der Teig aufgeht und so war’s bei mir auch. Ich habe ihn zugedeckt im warmen Ofen ruhen lassen). Nach 2 Std. kurz kneten und wieder aufgehen lassen. Nach 1,5 Std. nochmals kurz kneten und den Teig in die eingeölte Backform geben. Nochmals gehen lassen bis der Teig sein Volumina verdoppelt.
  8. Den Teig einritzen, reichlich mit Wasser bepinseln und bei 200° C ca. 30-35 Min. backen.
  9. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

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Das Kichererbsenbrot lässt sich am besten im Kühlschrank aufbewahren – in Scheiben geschnitten. Unbedingt getoastet verzehren, weil erst dann das Brot seinen charakteristischen Geschmack heraus gibt.
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Artischocken-Hähnchen-Kartoffeln

February 26th, 2008

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Vor ca. zwei Wochen habe ich im Fernsehen Antonio Carluccio gesehen. In einem sonnigen Dorf mitten in Ligurien hat er seine italienische Gerichte gekocht, die er großzügig mit Olivenöl begossen und mit Sommerkräutern angereichert hat. Ich fand es sehr niedlich wie lieb er über das italienische Essen berichtet hat.

An jenem Programm hat mich insbesondere das Kartoffelgericht angesprochen, das Carluccio zum Kaninchen servieren wollte. Ich wollte aber keine Beilage, sondern ein Hauptgericht. Daher habe ich zusätzlich vorgekochtes Hähnchenfleisch und marinierte Artischockenherzen dazu gegeben. Es wäre jedoch besser, wenn auch die Kartoffeln vorgekocht wären, da insgesamt die Garzeit etwas zu lange gedauert hat und das Fleisch leicht trocknete. Ausser diese kleine Panne aber war alles in Ordnung.

  • 500 gr. Kartoffeln (vorzugsweise vorgekocht)
  • 2 dicke Zweige Rosmarin
  • 1 Zwiebel in Ringe geschnitten
  • 15-20 Kalamata Oliven
  • Salz, Pfeffer und Chiliflocken
  • 5 TL Olivenöl
  • Optional: Vorgekochtes Hähnchenfleisch und marinierte Artischockenherzen
  1. Kartoffeln in dicke Scheiben schneiden. Mit Zwiebeln und Oliven (evtl. Hähnchen und Artischocken) vermengen. Auf ein Backblech geben und die Rosmarinzweige darauf setzen. Reichlich mit Olivenöl begiessen.
  2. Bei 200° C ca. 20-25 Min. backen. Falls das Hähnchen zu trocknen beginnt, das Blech mit Alufolie zudecken und weitergaren.

2008 und Dattelrolle

January 2nd, 2008

Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr.

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Am ersten Tag des Jahres wusste ich nicht, wie ich mich beschäftigen soll. Ich wollte backen, ins Kino gehen, ignorierte Kleinkram bewältigen, ins Fitnessstudio gehen, die Küche aufräumen, usw. Ich war einfach zu panisch, um die freie Zeit bestmöglich zu nutzen. Da ich leider die meiste Energie schon beim Überlegen verschwendet habe, konnte ich zum Schluss nur noch backen und ins Kino gehen.

Die Dattelrolle hatte ich vor langer Zeit in Taste entdeckt. Mit ein paar winzigen Änderungen hat die Rolle einen heimischen und vertrauten Geschmack bekommen, der mich gestern irgendwie etwas nostalgisch gestimmt hat. Es ist eine bescheidene Rolle, die trotz ihrer Einfachheit sehr gut schmeckt. Das Originalrezept ist hier zu finden.

  • 320 gr. Mehl
  • 60 gr. Butter
  • 1,5 TL Backpulver
  • 180 ml. Milch
  • 4 EL brauner Zucker
  • 200 gr. entkernte Datteln
  • 200 ml. Orangensaft
  • 1 EL Haselnussfilets
  • 1 EL Mandelfilets
  • je ein Messerspitz Zimt, Nelkenpulver und Kardamom
  1. Datteln kleinschneiden und in Orangesaft ca. 10 min. weichkochen. Mit 2 EL Zucker, Gewürzen, Haselnuss- und Mandelfilets mischen und abkühlen lassen.
  2. Mehl, 2 EL Zucker und Butter zu einem Krümelteig verarbeiten. Rasch mit der Milch zu einem weichen Teig kneten.
  3. Den Teig zu einer ca. 25 cm X 35 cm großen Platte ausrollen. Mit dem Dattelmus bestreichen und aufrollen.
  4. Auf der Rolle ca. 1 cm breite und 1 cm tiefe Einkerbungen machen. Mit 2 EL Milch bestreichen und mit braunem Zucker bestreuen.
  5. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C ca. 20-25 min. backen.

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