Archive for November, 2008

ponçik

Saturday, November 15th, 2008

Soweit ich feststellen konnte, haben alle Foodblogs, die ich verfolge, sei es deutsche, englische oder türkische eine niedliche Gemeinsamkeit: Die Autoren vermissen öfters die Geschmäcker aus der Kindheit und schätzen daher die Omarezepte besonders hoch. Man sucht immer wieder den nostalgischen Geschmack und freut sich riesig, wenn man sich dem nähert. Bei mir ist es auch nicht anders. Mir fiel z. B. neulich wieder Ponçik (Pontschik) ein, was ich als Kind sehr mochte. Zufällig habe ich Ponçiks sogar im September in einer alten Bäckerei in Istanbul gesehen und war verblüfft, dass sie noch, wenn auch nur sehr selten, verkauft werden.

Ponçik kann man etwa mit Berliner vergleichen, sie werden bloss nicht fritiert sondern im Ofen gebacken. Drin steckt eine marmeladenähnliche Füllung und die fertiggebackene Ponçiks sind mit Puderzucker bestreut.

(Das Rezept stammt von Banu Atabay, wobei das Video auf türkisch ist).

Teig

  • 100 ml Öl
  • 500 gr. Mehl
  • 1 Ei
  • 1 Päckchen Trockenbackhefe
  • 200 ml lauwarmes Wasser
  • 30 gr. Puderzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • eine Prise Salz

Füllung: Pflaumenmus o. ä. Ich habe etwa 250 gr. Softaprikosen mit 200 ml Wasser weichgekocht, püriert und mit Zimt und Vanilla abgeschmeckt. (Beim ersten Mal habe ich Himbeermarmelade genommen. Leider sind sie im Ofen ausgelaufen. Daher keine Marmelade mehr, sondern Pflaumenmus oder selbstgekochte Früchte).

  1. Alles zu einem weichen Teig verkneten und an einem warmen Ort gehen lassen.
  2. Die Füllung: Pflaumenmus würde wunderbar passen.
  3. Den Teig vierteln und jedes Stück kreisförmig ausrollen (20 cm Durchmesser). Die ausgerollte Teigplatte in 8 Stücke schneiden, wie Tortenstücke. Am breiteren Ende 1 oder 2 TL Füllung geben und die Seiten einschlagen, damit die Füllung im Ofen nicht ausläuft. Zur Spitze hin aufrollen.
  4. Beim 175° C im vorgeheitzten Ofen backen.
  5. Kaltstellen und mit Puderzucker bestreuen.

Letztes mal reichte meine Füllung nicht aus und mit dem restlichen Teig habe ich versucht Kanelbullar zu machen wie in diesem Video.

(Ich habe nur den Teig dünn ausgerollt, mit geschmolzenem Butter bepinselt und mit Zimt und Zucker bestreut).

Nunu’s Apfelkuchen

Sunday, November 2nd, 2008

Bis vor 2 Tagen hatte ich einen kompletten Internet- und Telefonausfall, der etwa 2 Wochen gedauert hat. Anfangs war ich frustruiert, dass ich Abends nicht mehr ins Internet gehen und telefonieren konnte – dazu kommt, dass ich in einer Wohnung lebe, die in einem vollkommenen Funkloch liegt, in dem kein einziges Mobiltelefonnetz funktioniert. Also herrschte bei mir für zwei Wochen die perfekte Stille und man konnte die ruhigen Abendstunden so verbringen wie etwa vor 15 Jahren, nämlich mit Lesen, rumalbern (dieses mal alleine, da die Schwester und Cousine weit weg sind) oder aufräumen und ausmisten.

In der kommunikationslosen Zeit habe ich mehrere Rezepte ausprobiert wobei Nunu’s Apfelkuchen mit Abstand das leckerste war. Diesen Kuchen liebte ich sehr als Kind, doch er ist irgendwie in Vergessenheit geraten, während ich im www ständig nach neuen äpfeligen Rezepten Ausschau gehalten hatte. Er ist sehr einfach, ein bescheidener Kuchen eben, den man immer wieder gerne isst.

Teig

50 ml Öl
50 gr. weiche Butter (ich hatte nur 30 gr. parat und es hat wunderbar ausgereicht)
300 gr. Joghurt
1 Packung Backpulver oder 1/2 TL Natron
80-100 gr. Zucker (je nachdem wie süss man den Boden haben möchte)
550 gr. Mehl

Butter und Zucker cremig schlagen, Öl und Joghurt hinzugeben. Mit Mehl und Backpulver zu einem Teig verkneten.

Füllung

6 mittelgroße saure Äpfel, 3 EL Zucker (im Original 6 EL), 1 TL Zimt, nach Lust gemahlene Nelken und Kardamom

Äpfel schälen und raspeln. Mit Zucker andünsten und zum Schluss Zimt untermischen. Die Füllung kaltstellen.

  1. Ein Ringform (28 oder 30 cm Durchmesser) einfetten.
  2. Den Teig in drei teilen. Ein Teil ausrollen und den Boden des Formes damit auslegen. Die Seiten etwas nach oben ziehen. Die Füllung in die Form geben und ebenmäßig verteilen. Den zweiten Teil des Teiges ausrollen und den Kuchen damit bedecken. Die Seiten fest andrücken.
  3. Den restlichen Teig ausrollen und in Streifen schneiden. Als Gitter auf den Kuchen legen.
  4. Im vorgeheizten Ofen bei 175° C goldgelb backen.
  5. Den völlig kaltgestellten Kuchen mit Puderzucker und Zimt bestreuen.