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weissbrot mit kichererbsenhefe

Saturday, March 22nd, 2008

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Kichererbsenhefe bedarf Wärme und viel, sehr viel Geduld. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Hefe nicht klappt, ist sehr groß und insbesondere im Winter oder an kalten Orten muss man besondere Maßnahmen treffen um die Wärme konstant zu halten. Eine zweite Macke dieser Hefe ist der Geruch. Sie stinkt dermassen, dass der Gestank kaum auszuhalten ist. Doch kein Angst, nach dem Backen ist davon kaum noch etwas wahrzunehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch mit Lorbeerblätter, Zimt oder Nelken nachhelfen. Ich habe dieses traditionelle Brot vor zwei Jahren bei Sibel entdeckt. Doch damals konnte ich keine nennenswerte Erfolge erzielen. Neulich kam mir einen Zeitungsartikel entgegen, in dem man lang und breit wieder von dieser Hefe berichtet. Inspiriert von diesem Artikel und mit Sibel’s Anleitung habe ich einen neuen Versuch gestartet.

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  • 1 Flasche mit 1 Liter Fassungsvermögen
  • 100 gr. Kichererbsen
  • ¼ TL Salz
  • ½ TL Zucker
  • 500 ml. heißes Wasser. Das Wasser soll nicht kochend sein, es muss aber so heiss sein, dass man die Hand gerade noch darin halten kann, ohne verbrüht zu werden.
  1. Kichererbsen in einem Mörser so zerstampfen, dass sie sich in 4-5 Stücke teilen.
  2. Kichererbsen, Salz, Zucker und Wasser in die Flasche geben und fest zuschliessen.
  3. Die Flasche mit Alufolie umwickeln und in ein Paar Wollsocken stecken (oder mit etwas umwickeln, das die Flasche warm halten kann). Die Flasche in eine Tüte stecken, auf die Heizung stellen und 24 Std. ruhen lassen.
  4. Am Ende der 24 Std. müssten sich in der Flasche eine Menge Gase und eine etwa 2 cm hohe Schaumkrone gebildet haben. Wenn diese Anzeigen da sind, kann man die Flasche öffnen. Doch Vorsicht! Das Gas schiesst wortwörtlich heraus und das Wasser schäumt noch mehr, als wenn man eine Colaflasche geschüttelt hätte. Und es wird stinken!
  5. Das Wasser absieben und die Reste wegschmeissen (Hier habe ich aufgehört zu atmen und alles sofort nach draussen in den Müllcontanier gebracht. Etwas später habe ich erfahren, dass die Kichererbsenreste für einige Rezepte auch püriert und mit in den Brotteig verarbeitet werden können).
  6. 400 ml Wasser, ca. 600 gr. Mehl und 1 TL Salz zu einem Teig verkneten bis der Teig sich weich und seidig anfühlt.
  7. Gehen lassen: Wir brauchen wieder einen ganz warmen Platz, um den Teig ruhen zu lassen (es kann lange dauern bis der Teig aufgeht und so war’s bei mir auch. Ich habe ihn zugedeckt im warmen Ofen ruhen lassen). Nach 2 Std. kurz kneten und wieder aufgehen lassen. Nach 1,5 Std. nochmals kurz kneten und den Teig in die eingeölte Backform geben. Nochmals gehen lassen bis der Teig sein Volumina verdoppelt.
  8. Den Teig einritzen, reichlich mit Wasser bepinseln und bei 200° C ca. 30-35 Min. backen.
  9. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

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Das Kichererbsenbrot lässt sich am besten im Kühlschrank aufbewahren – in Scheiben geschnitten. Unbedingt getoastet verzehren, weil erst dann das Brot seinen charakteristischen Geschmack heraus gibt.
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