Archive for October, 2005

Dattelkuchen

Wednesday, October 26th, 2005


Ich hatte zwei Packungen Datteln zu Hause, die fast seit 2 Wochen im Schrank vor sich hingammelten. Ich mochte die fast ausgtrockneten Datteln nicht mehr essen. Auf Dattelkekse hatte ich auch keine Lust mehr, da meine Gedanken schon wieder an einer anderen Kekssorte hingen. Dann habe ich in der Augustausgabe von Delicious ein Kuchenrezept gesehen. Ich habe es minimal geändert und am Sonntag Abend gebacken. Bis heute Morgen war der Kuchen weich und saftig. Sehr einfach und sehr lecker…Topfkuchen mal anders.

Ich habe die dazugehörige Karamellsoße und das Vanilleeis weggelassen. Auch ohne die beiden “Beilagen” schmeckte der Kuchen sehr gut. Es ist mir bestimmt Einiges entgangen. Doch ich bin froh, dass ich mir zusätzliche Kalorien erspart habe :)

– 200 gr. entsteinte und klein gehackte Datteln
– 200 ml. heisses Wasser (Mine: heisse Milch)
– 1 TL Natron
– 80 gr. Butter
– 150 gr. brauner Zucker
– 2 Eier
– 180 gr. Mehl
– 1/2 Päckchen Backpulver und eine Prise Salz

1- Den Ofen auf 180° C vorheizen. Die Milch aufkochen. Die Datteln und das Natron hineingeben, kurz rühren und ca. 15 min. einweichen lassen. In der Zwischenzeit eine Kastenform (26cm.) einfetten und bemehlen. (Ich habe die Form eingefettet und mit Backpapier ausgelegt.) Die Datteln pürieren.
2- Die Butter und den Zucker cremig schlagen. Die Eier nacheinander hinzufügen und jedesmal
gründlich mixen. Das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz mischen und unter die Masse heben. Als Letztes die pürierten Datteln hineingeben, mischen und in die Form füllen. 45 min. backen.

30.10.2005: Karamelsoße

– 100 gr. brauner Zucker
– 200 ml. Sahne
– 1 Päckchen Vanillezucker
– 40 gr. Butter

Alle Zutaten in eine Pfanne geben und zum Kochen bringen. Ca. 2 min. köcheln lassen, bis die Soße eindickt.

himbeerwölkchen

Wednesday, October 26th, 2005

Sehen meine Macarons aus wie dieses Prachtexemplar? Bei allem Respekt, nein!
Ich habe die Katastrophe eigentlich schon am Anfang kommen sehen, als ich merkte, dass mit dem Eischnee etwas nicht in Ordnung ist. Dennoch wollte ich nicht so schnell aufgeben, sondern gezielt bis zum Ende durcharbeiten.
Die Baisermasse ist gar nicht fest geworden. Sie war praktisch ein flüssiger Teig, der sich nicht formen ließ. Als ich versuchte sie mit dem Spritzbeutel zu spritzen, hat sie sich so schnell ausgebreitet, dass die einzelnen Baisers fast zusammengelaufen sind. Außerdem habe ich die vorgeschriebene Backzeit um eine Minute überschritten, so dass die roserne Farbe leicht gelblich wurde. Die Himbeer-Cremefüllung habe ich weggelassen. Es machte dann keinen Sinn mehr, ob mit oder ohne Füllung. Ich schreibe zwar das verwendete Rezept auf, doch ihr seht ja das Ergebnis.

2 Eiweiß, 125 gr. Puderzucker, 20 gr. Speisestärke, 50 gr. gemahlene Mandeln und rote Lebensmittelfarbe.

Den Ofen auf 175° C vorheizen. Das Eiweiß mit dem Puderzucker und der Speisestärke steifschlagen. Die gewünschte Menge an Lebensmittelfarbe hinzufügen und die gemahlenen Mandeln vorsichtig unterheben. Die Masse in einen Spritzbeutel füllen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech kleine Tupfen geben. 15 min. backen.

Quelle: Rezepte mit Pfiff, 11/2005

Sibel’s mediterrane Küchlein

Tuesday, October 18th, 2005

In der türkischen Foodblogosphäre hat man eine Weile nur noch von einem bestimmten Küchlein gesprochen, das nur in einer bestimmten Bäckerei in Ayvalik gebacken wird. Das Besondere dabei war, dass dieses Küchlein “Lor” (ein quarkähnliches Milchprodukt) und “Mastix” enthält und das Rezept wie ein Staatsgeheimnis gehütet wird.

Sibel, eine meiner Lieblingsbloggerinnen aus der Türkei, hat daraufhin improvisiert und ein Rezept nach ihren Vorstellungen erfunden. Ich habe das Original zwar nie gekostet, aber für diejenigen, die beide Alternativen vergleichen konnten, kam Sibel´s Küchlein dem Original sehr nahe.
Als ich ihr Rezept auch ausprobieren wollte, traten allerdings zwei Probleme auf.
– Erstens: “Lor” ist in Deutschland nicht zu finden. Also musste ich entweder Quark verwenden oder Lor selber herstellen. Ich bin alle Blogs durchgegangen, habe Fethiye von Yogurtland ausgequetscht und schließlich meinen eigenen Lor hergestellt.
Es ist sehr einfach und vor allem eine gute Verwendungsmöglichkeit für gerade abgelaufene oder abgestandene Milch, die man nicht mehr trinken mag. Aus 1 Lt. Milch erhält man etwa 250 gr. Lor. Und so wird’s gemacht: Die Milch zum Kochen bringen. Saft von einer viertel Zitrone oder 3 EL Yoghurt oder 3 EL Kefir hinzufügen und mischen. Nach ca. 10 Sek. fängt die Milch an zu gerinnen. Nach etwa einer Minute trennen sich das hellgrüne Wasser (molkeähnlich) und die geronnenen Milchteilchen voneinander. Ich habe die “umgewandelte” Milch ca. 2 Std. ruhen lassen, dann alles in ein Sieb gegeben und abtropfen lassen.
– Zweitens: “Mastix” konnte ich nicht finden. Ich habe meine Eltern und Freunde gebeten, die in die Türkei geflogen sind, mir welchen mitzubringen.
Mastix ist das Harz des Mastixstrauches, der auf der griechischen Insel Chios zu Hause ist.

Er hat einen Nadelbaumaroma im Geschmack bzw. im Geruch, der für ungewohnte Gaumen relativ aufdringlich sein kann. Unter den Kennern dagegen ist der Mastix sehr beliebt. Die kleinen Mastixstücke sind teuer, da sie per Hand gesammelt und weiter verarbeitet werden bis sie konsumfertig sind.
Nun, was macht man mit Mastix? Man zerstoßt ihn mit ein wenig Zucker oder auch ohne und gibt das Pulver dann in Puddings (berühmt berüchtigte “sakizli muhallebi” ), süsse Backwaren oder Eis. Ob man mit Mastix deftige Gerichte abschmecken kann, ist mir leider nicht bekannt.

Das Rezept, für ca. 20 Stück
– 200 – 250 gr. Mehl
– 2 Eier (ein Eiweiß getrennt)
– 1 TL Natron
– Saft einer viertel Zitrone
– 150 gr. Zucker
– 2 Stückchen Mastix
– 250 gr. Lor, Ricotta oder Quark
– ca. 50 ml. Olivenöl
– Sesam

1- Das Öl, den Zucker und ein ganzes Ei und ein Eigelb (das Eiweiß wird später verwendet) und den Lor bzw. die Alternativen mischen. Natron und Zitronensaft rühren und mit dem Mehl in die Mischung geben. Alles zu einem Teig verarbeiten. Der Teig wird weich und klebt ein wenig, doch er soll sich leicht formen lassen. Man kann zwar noch ein bisschen Mehl hinzufügen, aber nicht zuviel des Guten, sonst werden die Küchlein hart.
2- Die Maxtixstücke zerstoßen und in den Teig geben. Nochmal kurz kneten. Aus dem Teig kleine Küchlein formen, mit leicht geschlagenem Eiweiß bepinseln und mit Sesam bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° C ca. 30 Min. backen.

Meine Küchlein sind leider auf einer Seite dunkel geworden. Aber außer dieser kleinen Panne, war alles in Ordnung. Sie haben super gerochen und wunderbar geschmeckt.

güllaç

Tuesday, October 11th, 2005

Es gibt zwei traditionelle türkische Desserts, die auf den Tischen der Sultane im osmanischen Reich besonders geschätzt wurden. Man kennt zwar eine Menge Köstlichkeiten, die in der Palastküche vorkommen, doch diesen beiden hat man einen besonderen Wert zugewiesen. Sie werden heutzutage mehr oder weniger immer noch zubereitet, wobei AŞURE auf jeden Fall mehr bekannt ist als das GÜLLAÇ.
Das Aşure wird jedes Jahr zu einem bestimmten Tag zubereitet und traditionsgebunden erhalten jeweils 7 Nachbarn eine volle Schüssel dieses Desserts. Die Nachbarn bringen die Schüsseln, entweder leer und nicht gewaschen (soll noch mehr Fruchtbarkeit in die Küche bringen) oder gefüllt ebenfalls mit Aşure oder anderen Süßigkeiten zurück, die sie parat haben. Dieses Jahr habe ich auch vor Aşure zu kochen, doch wo finde ich 7 Nachbarn, die Aşure essen würden? In dem Gebäude, in dem ich wohne, kenne ich nicht mal meinen Nebenbewohner :)
Güllaç ist etwas Besonderes, das man überwiegend nur im Fastenmonat Ramadan zu Gesicht bekommt. Die dünnen Blätter, die aus Speisestärke und Wasser hergestellt werden, sind in den restlichen Monaten des Jahres kaum zu finden. Das Dessert wird durch Einweichen der Blätter mit warmer Milch zubereitet. Es ist sehr leicht zu verdauen und hat einen angenehm süßen, milchigen Geschmack, der einem nach dem Fasten besonders gut tut.

Ich esse sehr gerne Güllaç, besonders wenn meine Mutter es zubereitet hat. Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal und nach dem Rezept meiner Mutter gemacht, das etwa ein Grundrezept darstellt. Man kann Güllaç auch mit geriebenen Äpfeln, Rosenwasser, unterschiedlichen Nüssen, Pudding, usw. zubereiten. Da wir uns momentan im Ramadan befinden, ist in der Türkei viel Güllac zu finden. Ich bin schon neugierig, was die türkischen Foodblogger mit Güllac machen werden:)

für 2 Personen

– 300-400ml. Milch
– Mark einer halben Vanilleschote
– 1,5 El Zucker
– 1,5-2 Güllac-Blätter
– eine handvoll Walnuss
– Granatapfelkörner zum Verzieren

1- Das Mark der Vanillaschote herauskratzen und die Milch aufkochen. Vom Herd nehmen, den Zucker hinzufügen und rühren bis der Zucker geschmolzen ist.
2- Die Blätter so teilen, dass der Boden einer passenden Form bedeckt wird. Löffelweise mit der warmen Milch begiessen, bis die Blätter weich werden. Jede Schicht mit Milch befeuchten und auf jede zweite Schicht etwas grob gehackte Walnuss verteilen. Die oberste Schicht ebenfalls und reichlich mit Milch begiessen und abschließend mit Granatapfelkörnern verzieren. Bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.

Güllac hält leider nicht so lange. Es sollte lieber am selben Tag noch verspeist werden. Die trockenen Blätter halten jedoch gut verpackt ca. 2 Jahre.

kitchen meme

Sunday, October 9th, 2005

La Majuluta hat mich für The Kitchen meme eingeladen.

1- Deine Küche:

2- Öffne einen Schrank:

Rechts unten sieht man 2 meiner Lieblingsteesorten: Eisenkraut und Hagebutte. Beide trinke ich sehr gerne, doch zu dem Eisenkraut habe ich eine engere Beziehung. Nach diesem Eintrag wird wohl jemand kichern und schmunzeln ‘Luisa, Luisa!’ Ansonsten stehen da diverse Nüsse in allen Formen (ganze, fein und grob gemahlen, blanchiert, gehobelt, usw.), Puderzucker, Körner und Saaten, ein braunes Glas mit 1 und 2 cents gefüllt, Kakaopulver, Mastix-Konfitüre und Löffelbiscuits.

3- Elektro-Werkzeug in der Küche:

Die kleine Küchenmaschine zermahlt, hackt und reibt einfach alles. Ich bin sehr zufrieden damit.

4- Lieblingszutaten, die immer vorrätig sind:

Ohne Petersilie und Zitrone kann ich nicht überleben. Oliven ( insbesondere die Sorte auf dem Bild), Bulgur und getrockenete Pfefferminze sind ebenfalls überlebenswichtig für mich. Ebenso Olivenöl und grüne Linsen dürfen niemals fehlen.

5- Mein kleiner Freund aus Stahl:

Dieses Messer, das gar nicht mal aus den besten Materialien hergestellt worden ist, ist eins meiner Lieblingsstücke. Es schneidet so gut, dass ich es praktisch als einen kleinen Alles-Schneider in der Küche benutze. Sonst schätze ich meinen Schnellkochtopf und Toaster sehr.

Mich würden die Küchen von Hüftgold, Küchenlatein und Yogurtland interessieren.